Im neuen Event von Destiny 2 wurden Spieler über Nacht reich. Entwickler Bungie griff sofort ein und schloss das Schlupfloch. Spieler schimpfen, weil immer nur Fehler schnell gefixt werden, die gut für Hüter sind.
In Destiny 2 startete am 20. April das Event “Hüter-Spiele”. Doch statt zu zeigen, welche Klasse denn jetzt die Beste im Universum ist, verbrachten die Spieler ihre Zeit beim Schwarzmarkt-Händler und wurden reich.
So kamen Spieler zum Reichtum: In den sportlichen Wettkämpfen müssen die Spieler ein spezielles Item für ihre Klasse tragen, sonst zählen Punkte und Medaillen nicht. Daher kann man das Item sehr günstig und unendlich oft kaufen – falls jemand es aus Versehen zerlegt beispielsweise.
- Wenn man das Klassen-Item zerlegte, erhielt man Ressourcen zurück.
- Der Clou ist: Die so erhaltenen Ressourcen sind deutlich mehr wert, als man für den Kauf eines neuen Klassen-Items ausgeben muss.
So entstand eine Methode enorm schnell an Glimmer und legendäre Bruchstücke zu kommen – beides sind quasi das Geld von Destiny 2. Der Trick verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Videos dazu schossen schnell aus dem Boden und titelten sowas wie: “Unendlich viele Legendäre Bruchstücke, schnell, Bungie fixt das bald!” (via YouTube).
Statt an den Olympischen Wettkämpfen teilzunehmen, standen die Hüter also beim Schwarzmarkt-Händler Spider und zogen nonstop Klassen-Items aus der Sammlung. Die Items zerlegten sie sofort und tauschten die Ressourcen sehr gewinnbringend bei Spider ein.
Wie reagiert Bungie? Wer jetzt von dem Trick profitieren wollte, ist zu spät dran. In der Nacht auf den 21. April fixte Bungie das Finanz-Schlupfloch schon. Ihr erhaltet nun beim Zerlegen des Gegenstands gar nichts mehr.
Von dem Trick profitierten Spieler in Europa also kaum, da sie beim Bekanntwerden zumeist seelenruhig geschlafen haben. Keine 8 Stunden hat der Fix gedauert – rekordverdächtig. Auf dem Account Bungie Help (via Twitter), der euch mit Updates zu technischen Problemen und Patches versorgt, findet man übrigens kein Wort von dem Fix – oder dem Schlupfloch.
Obwohl Bungie schnell fixt, gibts Ärger
Man könnte meinen, dass die Hüter stolz auf ihren Entwickler wären. Im kollektiven Gedächtnis gilt seit Jahren, dass Bungie sich normalerweise sehr viel Zeit mit Fixes und Updates lässt.
Deswegen sind Spieler doch verärgert: Bungie wird vorgeworfen, Fixes und Updates nach zweierlei Maß zu bringen: Die Fixes, die den Spielern “schaden”, die kommen schnell. Alles andere, soll ewig dauern.
Sprich, wenn man als Hüter Profit aus etwas schlagen kann, ist der Patch schon fast da – also wenn man schnell an Cosmetics aus dem Shop kommt, ein Trick zum schnellen leveln oder dergleichen findet, dann passiert oft sowas wie:
- Destiny 2 deaktiviert altes Item, weil Spieler zu viel aus dem Echtgeld-Shop holen
- Das ging schnell: Destiny 2 schiebt krassem Dungeon-Exploit einen Riegel vor
- Spieler farmen schwere Aktivität wie verrückt – Nun tauscht Destiny 2 sie aus
Stört ein Problem aber die Hüter, dann kann man lange darauf warten, dass Bungie sich bemüht, so zumindest die Kritik. Es kann Monate dauern, bis eine OP-Klasse nicht mehr alles dominiert. Oder es gibt eine Waffe, die so stark ist, dass man sie wählen muss (ja, du bist gemeint Felwinters Lüge) und daran tut sich Season für Season nichts.
Das soll dann aber auch für Probleme gelten. Ist ein Triumph verbuggt, für den man hart schuftete, dann sollte man sich auf lange Wartezeiten gefasst machen, meinen einige Hüter. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel: Destiny 2 lässt Fehler extra länger im Spiel und die Hüter feiern es.
Wie seht ihr das – gut so, dass Bungie hier schnell reagierte? Oder kämen euch massig Glimmer und Bruchstücke gerade recht?